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Mjölnir: Der Købelev Runen-Thors Hammer (Lolland) Blog History erklärt, dass Torben Christjansen, der mit einem Suchgerät Metalle aufspürt, diesen Schatzfund dem örtlichen Museum Lolland-Falster gemeldet habe, wo die Kuratoren das Objekt ins 10. Jh. Datierten. Das Amulett war demnach in Bronze gegossen und weist Spuren von Silber- oder Zinnplattierungen auf, sowie sowie schmückende Goldplattierungen. Eine Seite des Hammerkopfes trägt ein Ranken-Ornament, die andere eine Inschrift aus 7 Runen, Dies ist demnach das erste je gefundene Thorshammer-Amulett mit einer Runeninschrift.
Die Lesung
Die Deutung
Betrachten wir nun die einzelnen Runen in ihrer Abfolge, so erscheint diese recht sinnvoll für einen Kampfzauber. Natürlich will der Krieger seineStreit gewinnen, aber wenn seine Zeit um ist, dann sucht er durch den Tod im Kampf sein Nachleben in Walhall. Der „Strohtod“ (im Bett) würde ihn ins Schattenreich der Hel verbannen.
An dieser Stelle bieten sich spekulative Überlegungen zur Anzahl der Symbole an. Da sind die 6 Runen, die den Wert 50 (10 x 5) ergeben. Aber mit dem x haben wir insgesamt 7 Zeichen, eine Zahl die (im „Jüngeren Fuþark“) für die „gefährliche“ Rune H- steht. Somit könnte die Anzahl der Zeichen (7) auf die Todesgefahr hinweisen, während der Wert (50) aufzeigt, wie er bewirkt oder vielleicht auch abgewendet werden kann.
Das Franks Casket bietet zu diesem Runengebrauch interessante Parallelen. Auch hier steht die Rune - die Initiale von Romulus and Remus – für den Weg oder Ausritt in den Kampf. Die Zwillinge sind Söhne des Mars, des römischen Kriegsgottes. Auf dem Bilde sind sie in der Gesellschaft zweier Wölfe, wo nach dem römischen Vorbild nur eine Wölfin zu erwarten gewesen wäre. Die zwei Wölfe Geri und Freki sind Attribut Wotan/Odins, germanischer Kriegsgott und „Amtsbruder“ des Mars.
Zusammengefaßt: Die H-rune – Initiale der mysteriösen Herh-os – leitet ein Unheil ein, das durch A und E (beides runenähnliche Geheimzeichen) abgewendet wird, um dann mit 3 S-Runen S in Alliteration das Schicksal (Wyrd) ins Heil zu wenden, das Fortleben in Walhall. Der numerische Wert von der Runen für H H A E S S S beträgt übrigens 110, ein Wert der auch anderen magischen Formeln des Kästchens eigen ist.
Zufall oder nicht Helgi, der Krieger stirbt in den Armen von Sigrun, seiner Walküre.
Rights Holder: Durham County Council © MMIII - MMXXI The British Museum
Beschreibung: Ein kompletter goldener Kreuzanhänger, mit Runeninschrift, aus dem frühen Mittelalter (ca. 700-900 n. Chr.)
Eindeutige ID: DUR-B62F57
Objekttyp Gewissheit: Sicher
Workflow-Status: Warten auf Validierung Finde Warten auf Validierung
Beschreibung: Ein kompletter goldener lateinischer Kreuzanhänger mit Runeninschrift, datiert in das frühe Mittelalter (ca. 700-900 n. Chr.).4
Das massive Goldkreuz hat eine einfache Form: der lange Arm ist oben, mit einem groben "Reparatur"-Durchstich an der Spitze; die leichte Einbuchtung entlang des oberen Randes deutet auf einen früheren abgenutzten Durchstich oder eine Befestigung hin, und das Ende wurde diagonal gefeilt, um diesen Arm nach der Reparatur "fertigzustellen". Fast die gesamte Länge des Arms ist mit einer Inschrift gefüllt, die aus sechs Runen besteht; zwei parallele Kratzer rechts von der Durchbohrung scheinen ein Versuch zu sein, eine durch die Reparatur entfernte Rune wieder anzubringen. Die horizontalen Arme und der Basalabschnitt oder "Fuß" (vielleicht korrekter der vertikale Balken unterhalb/oberhalb des Querbalkens, je nach Ansicht) sind jeweils mit einem einzelnen, grob eingeritzten, gleicharmigen Kreuz verziert (man beachte, dass das Kreuz auf dem linken Arm etwas weniger als "gleicharmig" ist). Der Fuß ragt etwas mehr als die waagerechten Arme hervor und hat ein auffallend bauchiges Aussehen; alle unteren Abschlusskanten sind abgerundet. Die Rückseite des Kreuzes ist undekoriert.
Inschrift: ᛖᚫᛞᚱᚢᚠ - ead͡ruf
Deutung
Goldenes Kreuzamulett von Durham, ein Reisesegen (Arbeitstitel)
Beschreibung: Ein kompletter goldener Kreuzanhänger mit Runeninschrift, datiert in das frühe Mittelalter (ca. 700-900 n. Chr.). Das massive Goldkreuz hat eine einfache Form: … der lange Arm ist oben, ist fast ganz mit einer Inschrift gefüllt, die aus sechs Runen besteht ... Die horizontalen Arme und der Basalabschnitt … sind jeweils mit einem einzelnen, grob eingeritzten, gleicharmigen Kreuz verziert. Der Fuß ragt etwas mehr als die waagerechten Arme hervor und hat ein auffallend bauchiges Aussehen; alle unteren Abschluss-kanten sind abgerundet. Die Rückseite des Kreuzes ist undekoriert. Als Inschrift lesen wir: ᛖᚫᛞᚱᚢᚠ - ead͡ruf.
Der Text ist mithilfe einer Ligatur von d͡r gebildet, so dass die 6 Laute zu 5 Stäben verschmelzen, was auf eine numerische Absicht hinweist. Die wird umso deutlicher, wenn der Runenwert 50 (nach dem fuþark) ergibt, wenn also 5 Runen das Zehnfache , nämlich den Runenwert 50 zeitigen5. Die Zahl 5 entspricht der 5. Rune , die hier mittels der Ligatur ins Zentrum gerückt wurde. R (ae. rad) steht für die (oft gefahrvolle) Ausfahrt, den Ritt durch fremdes (vgl. ne. alien) Gebiet.6 Die beiden Runen für a und e [ (ac, Eiche) und (eoh, Pferd) Wert 5 + 19 0 24] können in dieser Verbindung für Abwehr stehen, so wie auch auf dem Franks Casket (rechte Seite, 2. Langzeile) gesetzt wurden, wo Bild und Text das Unheil in Heil verwandeln (s.o. S. 151f.)7
Etwas spekulativer die Vermutung zu U und F ( ): Das U könnte die Kraft des Ures ( ur, Auerochse) zitieren, während das F (f feoh, geldgleicher Besitz) den Gewinn der Kauffahrt (?) sichern soll. Die drei Kreuzritzungen an den Enden der Arme dürften ebenso in magisch-apotropäischer Absicht geritzt worden sein. Dass der Anhänger als Amulett getragen wurde, legt die nachträgliche Lochbohrung nahe. Und auch die Form des christlichen Kreuzes ist kein Widerspruch zur heidnischen Runenpraxis, wie das Franks Casket zeigt.
Eine eindeutige Parallele bietet der Thorshammer von Lolland (s.o. VI.V Mjölnir: Der Købelev Runen-Thors-Hammer). Auch hier ist die R-Rune (hma R is) gegen jede Rechtschreibung trickreich in die Mitte (zwischen je 3 Runen rechts und links) gerückt x, und auch hier produzieren damit die (6) Runen den magischen Runenwert 50. Auch jene Runenfolge könnte eine Geschichte erzählen; aber das wäre eher spekulativ.
Der Thames Seax, BeagnoÞ und sein geheimnisvolles Markenzeichen.
Bezüglich des Thames Seax zitieren wir Wikipedia: "Das Seax von Beagnoþ (auch bekannt als Thames Scramasax) ist ein angelsächsisches Seax (einschneidiges Messer) aus dem 10. Jahrhundert. Es wurde 1857 im Mündungsgebiet der Themse gefunden und befindet sich heute im British Museum in London. Es handelt sich um eine Prestigewaffe, die mit kunstvollen Mustern aus eingelegtem Kupfer-, Messing- und Silberdraht verziert ist. Auf einer Seite der Klinge befindet sich die einzige bekannte vollständige Inschrift der angelsächsischen Runenalphabetes mit achtundzwanzig Buchstaben [d. h. fuþorc] sowie der Name "Beagnoþ" in Runenbuchstaben. Es wird angenommen, dass das Fuþorc eine magische Funktion hatte und dass der Name Beagnoþ entweder der Name des Besitzers der Waffe oder des Schmieds ist, der sie geschmiedet hat. Obwohl viele angelsächsische und wikingerzeitliche Schwerter und Messer Inschriften mit dem lateinischen Alphabet auf ihrer Klinge oder Runen auf dem Griff oder der Scheide aufweisen, ist das Seax von Beagnoþ einer der wenigen Funde mit einer Runeninschrift auf der Klinge."
Die 28 Runen ergeben mit 435 einen Wert, der sinnvoll ist: Er kann als 29 x 15 interpretiert werden. Da die Rune der 15. Buchstabe im Fuþorc wie auch im Fuþark ist und diese Rune für die Walküre steht, wird auf diese Weise ihr Beistand als Helferin im Kampf angerufen.
Verstärkt wird diese Beschwörung durch den Namen Beagnoþ mit der Runenzahl 6 und dem Runenwert 70. Durch die 2 runenähnlichen Zeichen dahinter ergeben sich dann die bedeutsame Runenzahl 8 (3 x 2) und der nicht minder bedeutsame Runenwert 72 (9 x 8). Auf diese Weise schützen Runenreihe und Name – das heißt also die Walküre und der Runenmagiker – den Träger der Waffe im Kampf.
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1Gœrlev-Fuþark etc. Düwel, Runenkunde (2001), 88 ff. |
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