Home Anhänge - Mjölnir: Runen auf dem Thorshammer von Købelev (Lolland)


Mit freundlicher Genehmigung des Dänischen National Museums

Mjölnir: Der Købelev Runen-Thors Hammer (Lolland)
(PASTHORIZONS, The Hammer of Thor [Sunday, June 29, 2014] berichtet, dass auf der dänischen Insel Lolland „ein kleiner Hammer” aus dem 10. Jh. gefunden worden sei; von den über 1000 solcher Amulette aus dem nördlichen Europa der einzige mit einer Inschrift in Runen.

Blog History erklärt, dass Torben Christjansen, der mit einem Suchgerät Metalle aufspürt, diesen Schatzfund dem örtlichen Museum Lolland-Falster gemeldet habe, wo die Kuratoren das Objekt ins 10. Jh. Datierten. Das Amulett war demnach in Bronze gegossen und weist Spuren von Silber- oder Zinnplattierungen auf, sowie sowie schmückende Goldplattierungen. Eine Seite des Hammerkopfes trägt ein Ranken-Ornament, die andere eine Inschrift aus 7 Runen, Dies ist demnach das erste je gefundene Thorshammer-Amulett mit einer Runeninschrift.

Die Lesung
Weil die Runen nur drei bis sieben Millimeter groß waren und die Oberfläche der langen Zeit unter der Erde wegen zerstört war, wurde das Amulett zur Untersuchung an das Dänische Nationalmuseum überstellt, um von Experten gedeutet zu werden. Die Runologin Lisbeth Immer untersuchte die Inschrift unter einem Mikroskop und kam zu dem simplen Ergebnis: HMAR xIS, - wobei das x keine Rune, sondern ein Worttrenner ist. Dies ergibt die Lesung „Hammer ist“, oder heutiger Wortfolge: „Dies ist ein Hammer“. Wir könnten an dieser Stelle die Syntax hinterfragen: Warum hat man nicht gleich ÞIS(?)IS HAMAR geritzt?
Frau Imer meint, zwei Fehler zu erkennen. Zum einen habe der Runenritzer das erste A in H(A)MAR vergessen, zum anderen habe er oder (politisch korrekt) sie die S-Rune S-Rune seitenverkehrt wiedergegeben. Entweder sei er oder sie wenig schreibkundig gewesen oder aber der Platzmangel sei Ursache gewesen. Trotz der Schreibschwächen habe er oder sie ein Ansehen als Schreibkundige/r in einer Gesellschaft gewonnen, die Schreibkundigkeit hoch schätzte.

Die Deutung
Schauen wir uns den Runentext näher an, so erscheint H M A r-Rune x I S doch recht sinnvoll und wohl kalkuliert. Sinnvoll, wenn es die magische Kraft des Amuletts – Thors Hammer Mjölnir (Malmer, Blitz) – mehren will. Indem der Runenmeister das erste A in H(A)MAR auslässt und ein bedeutungsloses Blindzeichen x vor IS einfügt, rückt er die Rune r-Rune in das Zentrum, wo es als größtes Zeichen steht, gerahmt von H und S, wobei die spiegelverkehrte (aber keineswegs einzigartige) 1 Darstellung der Rune als Rahmen durchaus beabsichtigt sein kann. Wenn wir nun den Wert der 6 Runen nach ihrem Rang im jüngeren fuþark (7+14+4+5+x+ 9+11) berechnen, ergibt sich der Wert 50, was das magisch wirksame 10fache von 5 ist. Der Wert 5 wiederum steht für die 5. Rune in der Reihe, r-Rune, die hier extra groß in das Zentrum der Inschrift gesetzt ist. Der Runenname *raiðo beschreibt die ‚Ausfahrt’ so, wie mit dem Ausdruck þunorrad Thors ('Þunors') Ausfahrt mit seinem gewappneten Wagen über die Wolken ausdrückt, womit das dumpfe Grollen bis zum Donnerschlag gemeint ist. 2 Mit dieser Rune r-Rune begleitet der Donner recht passend den Blitz des geschleuderten Hammers Mjölnir.2

Betrachten wir nun die einzelnen Runen in ihrer Abfolge, so erscheint diese recht sinnvoll für einen Kampfzauber. Natürlich will der Krieger seineStreit gewinnen, aber wenn seine Zeit um ist, dann sucht er durch den Tod im Kampf sein Nachleben in Walhall. Der „Strohtod“ (im Bett) würde ihn ins Schattenreich der Hel verbannen.
Die erste Rune H (AN hagall, Hagel) steht für Lebensgefahr, für drohenden Tod, während die letzte Rune S (sól, Sonne) dem Opfer ewiges Leben verspricht. Dabei mag die Rune r-Rune (reidh, hier das Donnern der Räder) den Wendepunkt zwischen Tod und Auferstehung markieren. Wir könnten diese Sicht auch auf die übrigen Runen anwenden: [M] (madhr, Mann) steht für den Menschen, [A] (ár, year, Ernte) und [I] (íss, Eis), was synonym für Tod steht.
Riskieren wir die Spekulation, dann deuten wir: Lebensgefahr [H] für einen Mann [M] wenn seine Zeit gekommen ist [A]. Thors Donnerkeil [R] erschlägt ihn (oder hilft dabei) in der Schlacht [ I ]. Diese Art des Todes sichert ihm das (Nach)Leben [S] in Walhalla inmitten der Einherjer. 3
Wenn es zu dieser Deutung keine Parallele gäbe, dann wäre sie zu spekulativ. Aber wie unten aufgezeigt, bietet das Franks Casket auf der rechten Platte (HerhOs) eine vergleichbare Runenfolge zum gleichen Zweck.
Auf einer Waffe wäre die magische Formel gegen den Feind gerichtet; hier aber, bei einem Amulett, dürfte sie eher dem Schutz des Trägers dienen und soll ihm letztendlich den Eingang nach Walhalla sichern.

An dieser Stelle bieten sich spekulative Überlegungen zur Anzahl der Symbole an. Da sind die 6 Runen, die den Wert 50 (10 x 5) ergeben. Aber mit dem x haben wir insgesamt 7 Zeichen, eine Zahl die (im „Jüngeren Fuþark“) für die „gefährliche“ Rune H- steht. Somit könnte die Anzahl der Zeichen (7) auf die Todesgefahr hinweisen, während der Wert (50) aufzeigt, wie er bewirkt oder vielleicht auch abgewendet werden kann.

Das Franks Casket bietet zu diesem Runengebrauch interessante Parallelen. Auch hier steht die Rune r-Rune - die Initiale von Romulus and Remus – für den Weg oder Ausritt in den Kampf. Die Zwillinge sind Söhne des Mars, des römischen Kriegsgottes. Auf dem Bilde sind sie in der Gesellschaft zweier Wölfe, wo nach dem römischen Vorbild nur eine Wölfin zu erwarten gewesen wäre. Die zwei Wölfe Geri und Freki sind Attribut Wotan/Odins, germanischer Kriegsgott und „Amtsbruder“ des Mars.
Eine andere Szene zeigt den Tod eines Kriegers und seine Auferstehung nach Walhall. Hier bringt ihm Herh-os (eine Gottheit) den Tod. A und E lenken das Schicksal, und S sichert dem Toten den Einzug nach Walhall. Der Text (durch Vokalersatz verschlüsselt, damit er nicht vorzeitig wirksam werde) ist in Stabreim gehalten, wo diese Runen in Alliteration stehen, um das erhoffte Schicksal zu sichern.

  herh os sitæþ on hærmberge
agl(ac) drigiþ swa hir i erta e gisgraf
særden sorgæ and sefa tornæ
  h-Runeh-Rune
a-Runee-Rune
s-Runes-Runes-Rune


Es gibt aber noch eine weitere Parallele zwischen dem Thorshammer und dieser Seite des Angelsächsischen Schatzkästchen, den valknut, Wotan/Odin’s knot of death (Todesknoten), der zweimal auf dieser Platte erscheint, und zwar unter dem Bauch des Pferdes, das den toten Helden nach Walhall trägt. Zwei weitere kennzeichnen Walhall, so wie es auf dem Deckel dargestellt ist, während fünfter auf dem Bild der Magier erscheint, und zwar hinter dem Magier, der Myrrhe bringt, was man zur Einbalsamierung der Toten benötigt. Diese 5 Knoten haben ihre Entsprechung durch zwei solche Ornamente auf dem Schaft des Hammer-Amuletts, eines deutlich sichtbar unter der Inschrift, ein zweites, stark korrodiert, auf der Rückseite des Schaftes unter dem Schlingornament, das vermutlich mehr als nur Dekor ist.

Zusammengefaßt: Die H-rune h-Rune – Initiale der mysteriösen Herh-os – leitet ein Unheil ein, das durch A und E (beides runenähnliche Geheimzeichen) abgewendet wird, um dann mit 3 S-Runen S in Alliteration das Schicksal (Wyrd) ins Heil zu wenden, das Fortleben in Walhall. Der numerische Wert von der Runen für H H A E S S S beträgt übrigens 110, ein Wert der auch anderen magischen Formeln des Kästchens eigen ist.

Zufall oder nicht Helgi, der Krieger stirbt in den Armen von Sigrun, seiner Walküre.
(Helgakviða Hundingsbana I und Helgakviða Hundingsbana II, in der Edda)

r-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Runer-Rune

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Der Anhänger von Durham

Rights Holder: Durham County Council © MMIII - MMXXI The British Museum

Beschreibung: Ein kompletter goldener Kreuzanhänger, mit Runeninschrift, aus dem frühen Mittelalter (ca. 700-900 n. Chr.)

Eindeutige ID: DUR-B62F57

Objekttyp Gewissheit: Sicher

Workflow-Status: Warten auf Validierung Finde Warten auf Validierung

Beschreibung: Ein kompletter goldener lateinischer Kreuzanhänger mit Runeninschrift, datiert in das frühe Mittelalter (ca. 700-900 n. Chr.).4

Das massive Goldkreuz hat eine einfache Form: der lange Arm ist oben, mit einem groben "Reparatur"-Durchstich an der Spitze; die leichte Einbuchtung entlang des oberen Randes deutet auf einen früheren abgenutzten Durchstich oder eine Befestigung hin, und das Ende wurde diagonal gefeilt, um diesen Arm nach der Reparatur "fertigzustellen". Fast die gesamte Länge des Arms ist mit einer Inschrift gefüllt, die aus sechs Runen besteht; zwei parallele Kratzer rechts von der Durchbohrung scheinen ein Versuch zu sein, eine durch die Reparatur entfernte Rune wieder anzubringen. Die horizontalen Arme und der Basalabschnitt oder "Fuß" (vielleicht korrekter der vertikale Balken unterhalb/oberhalb des Querbalkens, je nach Ansicht) sind jeweils mit einem einzelnen, grob eingeritzten, gleicharmigen Kreuz verziert (man beachte, dass das Kreuz auf dem linken Arm etwas weniger als "gleicharmig" ist). Der Fuß ragt etwas mehr als die waagerechten Arme hervor und hat ein auffallend bauchiges Aussehen; alle unteren Abschlusskanten sind abgerundet. Die Rückseite des Kreuzes ist undekoriert.

Inschrift: ᛖᚫᛞᚱᚢᚠ - ead͡ruf
Das allgemeine Erscheinungsbild des Kreuzes ist ziemlich abgenutzt, was sich durch den Verlust der möglichen Befestigung und die anschließende Reparatur sowie durch Lochfraß und Kratzer auf der Rückseite zeigt.

Deutung

Goldenes Kreuzamulett von Durham, ein Reisesegen (Arbeitstitel)
Alfred Becker

Beschreibung: Ein kompletter goldener Kreuzanhänger mit Runeninschrift, datiert in das frühe Mittelalter (ca. 700-900 n. Chr.). Das massive Goldkreuz hat eine einfache Form: … der lange Arm ist oben, ist fast ganz mit einer Inschrift gefüllt, die aus sechs Runen besteht ... Die horizontalen Arme und der Basalabschnitt … sind jeweils mit einem einzelnen, grob eingeritzten, gleicharmigen Kreuz verziert. Der Fuß ragt etwas mehr als die waagerechten Arme hervor und hat ein auffallend bauchiges Aussehen; alle unteren Abschluss-kanten sind abgerundet. Die Rückseite des Kreuzes ist undekoriert. Als Inschrift lesen wir: ᛖᚫᛞᚱᚢᚠ - ead͡ruf.

Der Text ist mithilfe einer Ligatur von d͡r gebildet, so dass die 6 Laute zu 5 Stäben verschmelzen, was auf eine numerische Absicht hinweist. Die wird umso deutlicher, wenn der Runenwert 50 (nach dem fuþark) ergibt, wenn also 5 Runen das Zehnfache , nämlich den Runenwert 50 zeitigen5. Die Zahl 5 entspricht der 5. Rune r-Rune, die hier mittels der Ligatur ins Zentrum gerückt wurde. R r-Rune (ae. rad) steht für die (oft gefahrvolle) Ausfahrt, den Ritt durch fremdes (vgl. ne. alien) Gebiet.6 Die beiden Runen für a und e [ a-Rune (ac, Eiche) und e-Rune (eoh, Pferd) Wert 5 + 19 0 24] können in dieser Verbindung für Abwehr stehen, so wie auch auf dem Franks Casket (rechte Seite, 2. Langzeile) gesetzt wurden, wo Bild und Text das Unheil in Heil verwandeln (s.o. S. 151f.)7

Etwas spekulativer die Vermutung zu U und F (u-Rune f-Rune): Das U könnte die Kraft des Ures (u-Rune ur, Auerochse) zitieren, während das F (f feoh, geldgleicher Besitz) den Gewinn der Kauffahrt (?) sichern soll. Die drei Kreuzritzungen an den Enden der Arme dürften ebenso in magisch-apotropäischer Absicht geritzt worden sein. Dass der Anhänger als Amulett getragen wurde, legt die nachträgliche Lochbohrung nahe. Und auch die Form des christlichen Kreuzes ist kein Widerspruch zur heidnischen Runenpraxis, wie das Franks Casket zeigt.

Eine eindeutige Parallele bietet der Thorshammer von Lolland (s.o. VI.V Mjölnir: Der Købelev Runen-Thors-Hammer). Auch hier ist die R-Rune r-Rune (hma R  is) gegen jede Rechtschreibung trickreich in die Mitte (zwischen je 3 Runen rechts und links) gerückt h-Runem-Runea-Rune r-Rune xi-Runes-Rune, und auch hier produzieren damit die (6) Runen den magischen Runenwert 50. Auch jene Runenfolge könnte eine Geschichte erzählen; aber das wäre eher spekulativ.

   Der Thames Seax, BeagnoÞ und sein geheimnisvolles Markenzeichen.

Bezüglich des Thames Seax zitieren wir Wikipedia: "Das Seax von Beagnoþ (auch bekannt als Thames Scramasax) ist ein angelsächsisches Seax (einschneidiges Messer) aus dem 10. Jahrhundert. Es wurde 1857 im Mündungsgebiet der Themse gefunden und befindet sich heute im British Museum in London. Es handelt sich um eine Prestigewaffe, die mit kunstvollen Mustern aus eingelegtem Kupfer-, Messing- und Silberdraht verziert ist. Auf einer Seite der Klinge befindet sich die einzige bekannte vollständige Inschrift der angelsächsischen Runenalphabetes mit achtundzwanzig Buchstaben [d. h. fuþorc] sowie der Name "Beagnoþ" in Runenbuchstaben. Es wird angenommen, dass das Fuþorc eine magische Funktion hatte und dass der Name Beagnoþ entweder der Name des Besitzers der Waffe oder des Schmieds ist, der sie geschmiedet hat. Obwohl viele angelsächsische und wikingerzeitliche Schwerter und Messer Inschriften mit dem lateinischen Alphabet auf ihrer Klinge oder Runen auf dem Griff oder der Scheide aufweisen, ist das Seax von Beagnoþ einer der wenigen Funde mit einer Runeninschrift auf der Klinge."



Die 28 Runen ergeben mit 435 einen Wert, der sinnvoll ist: Er kann als 29 x 15 interpretiert werden. Da die Rune z-Rune der 15. Buchstabe im Fuþorc wie auch im Fuþark ist und diese Rune für die Walküre steht, wird auf diese Weise ihr Beistand als Helferin im Kampf angerufen.

Verstärkt wird diese Beschwörung durch den Namen Beagnoþ mit der Runenzahl 6 und dem Runenwert 70. Durch die 2 runenähnlichen Zeichen dahinter ergeben sich dann die bedeutsame Runenzahl 8 (3 x 2) und der nicht minder bedeutsame Runenwert 72 (9 x 8). Auf diese Weise schützen Runenreihe und Name – das heißt also die Walküre und der Runenmagiker – den Träger der Waffe im Kampf.

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1Gœrlev-Fuþark etc. Düwel, Runenkunde (2001), 88 ff.
2Im Altenglischen findet sich das Wort ðunorrad für „Donner“, wobei rad die „Ausfahrt, Reise“ beschreibt. Damit erinnert das Wort an Thors donnernde Fahrt mit seinem von Ziegen gezogenen Wagen.
Dazu Wikipedia, „Thor“: Der Name der Gottheit ist eng verwandt mit dem von anderen, in ihrer Funktion ähnlichen indogermanischen Gottheiten. Iuppiter tonans, Zeus, der keltische Taranis nutzten als Waffe den steinernen Donnerkeil, der durch den Blitzstrahl vom Himmel zur Erde geworfen wurde. Der Kampf, den Indra führte, ist atmosphärisch durch Blitz und Donner dargestellt. Der Begriff Himmel geht auf eine indogermanische Wortwurzel zurück, die Stein, Amboss bedeutet. Vom gemeingermanischen *Þunraz wird gesagt (analog zu Zeus), dass dessen Donner dem Fahren eines Wagens über ein Gewölbe gleicht (ags. Þunorrād „Donnerfahrt“). Blitz und Donner künden das Nahen Thors in der nordischen Mythik. So geht der germanische Name des Gottes gleichlautend mit dem des Naturphänomens appellativ auf eine Wortwurzel zurück, die einen Schalllaut darstellt, wie er speziell in Wörtern für Donner und donnern wortgleichend verwendet wird; ig. *(s)ten. Hierzu als erläuternder Vergleich lat. tonare „donnern“, an. Þónarr „donnern“, ai. tanyu „donnernd“, ags. Þunian, ebenfalls „donnern“. Beim altnordischen Þórr gilt hingegen allein der Gottesname, die appellativische Bedeutung Donner entfällt in der Regel bis auf das Vorkommen in regionalen Dialekten (Norwegen) in denen tór wiederum der Bedeutung Donner entspricht. Auffallend ist die zweisilbige Namensform im kontinental-germanischen Bereich, wohingegen in der nordischen Form der Name nur einsilbig ist.
3 Wikipedia: In der nordischen Mythology, sind einherjer („der allein Kämpfende“, „der ehrenvoll Gefallene“) jene, die im Kampf gefallen und von Walküren nach Walhall geleitet worden sind.
4 Dass es sich bei dem Stück um einen Import handeln kann, legt der Bericht (British Museum) nahe: “This inscribed object is a small gold cross of very simple shape, unusual for Anglo-Saxon England but not unparalleled.”
5 Das 10fache bewirkt stets potenzierende Wirkung der magischen Zahl.>
6 Der Runenname *raiðo, Ritt, beschreibt die ‚Ausfahrt‘ (zum Kampf) und mit dem Ausdruck þunorrad „Thors Ausfahrt“
7 Arntz, Handbuch der Runenkunde (1944), S. 278: „Das Sonnenpferd kommt ursprünglich dem Himmelsgott zu (t t-Rune e e-Rune); in jüngerer Zeit – und gewiß schon im 6. Jh. – bilden aber Sleipnir und Odin eine feste Einheit (e-Rune (rune a>)a).“ Somit würden ursprünglich die Runen t t-Rune und e e-Rune das Sonnenpferd des Himmelsgottes Tir (engl. Tiw) bezeichnet haben, wofür später die Runen a a-Rune und e e-Rune gesetzt wurden, um das Pferd des Totengottes zu zitieren. Zu Pferd und Reiter auf Brakteaten verweist Arntz auf Marstrander, NTS. 1, S. 76f.

 

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