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Zur Ikonographie der Magierbilder (Heilige Drei Könige) aus: Alfred Becker,Franks Casket. Zu den Bildern und Inschriften des Runenkästchens von Auzon (Regensburg1972), Anhang III, S.125-134. I. Die ikonographische Entwicklung 1. Der ältere Bildtyp (3. - 5. Jh.): Die Darstellungen des Westens. Die biblische Erzählung von der Anbetung Jesu durch die Magier (Mt. 2, 1 ff) wurde in frühchristlicher Zeit - insbesondere seit dem 4. Jahrhundert - zu einem beliebten Thema der bildenden Kunst. Die ersten Darstellungen, Fresken aus römischen Katakomben, stammen aus dem 3. Jahrhundert582. Das Anbetungsbild tragen dann auch einige Medaillen583 aus dem 4. Jahrhundert, und häufiger erscheint es schließlich auf Sarkophagen584 jener Zeit (4. – 5. Jh.). Im wesentlichen weisen diese Darstellungen dieselben ikonographischen Merkmale auf: Die Jungfrau ist meist in den rechten Bildteil gerückt585 und blickt den von links herankommenden Magiern entgegen. Demzufolge wird sie fast immer im Profil gezeigt; gelegentlich aber auch in Dreiviertelansicht, doch stets ist sie den Magiern zugewendet586. Die Geschlossenheit der Szene wird manchmal auch durch den Begrüßungsgestus Marias, durch ihre zum Nähertreten einladende Handbewegung unterstrichen587. Sie sitzt auf einem in Seitenansicht wiedergegebenen Korbstuhl oder einer Cathedra mit abgerundeter Lehne, die zwar unterschiedlich hoch sein kann, jedoch nie über ihre Kopfhöhe hinausgeht. Ihre Füße ruhen oft auf einem Suppedaneum. Nach römischem Vorbild ist sie in eine Tunika gekleidet, ein Palium bedeckt ihren Kopf. Das Kind - wie sie meist ohne Nimbus - hält sie entweder als Wickelkind in ihren Armen, oder es sitzt (dann als größerer Knabe) auf ihrem Schoß. Auf vielen dieser Bilder greift es nach der Gabe des ersten Magiers. Auch in diesem Zug, welcher der Darstellung eine gewisse Bewegung und Lebendigkeit verschafft, findet der szenische Zusammenhang seinen Ausdruck.
Die „Drei Weisen“ - ihre Zahl steht seit dem 4. Jahrhundert fest - kommen gewöhnlich von einer Seite (meist von links) heran, - abgesehen von einigen der ältesten Fresken, auf denen ein oder zwei Magier von beiden Seiten auf den Sitz Marias zukommen588. Zeigen die Abbildungen drei Magier, so sind diese stets hintereinandergereiht; sie stehen vor der Mutter mit dem Kind oder gehen auf sie zu; manchmal eilen sie sogar im Laufschritt herbei589. Ihre Geschenke bringen sie auf Schalen oder Schüsseln dar. Die genuflexio, das Beugen der Knie, so wie es jüngere Bilder gelegentlich zeigen, kennen diese Darstellungen noch nicht; und es fehlt auch noch die Kennzeichnung der Magier durch unterschiedlich lange Bärte (der letzte bleibt dann stets bartlos) als Vertreter der drei Lebensalter590, ein Zug, den die meisten jüngeren Werke herausstellen. Auf allen Bildern aber, wie auch noch in späterer Zeit (bis in das 12. Jahrhundert hinein), sind die Sternkundigen in persischer Tracht dargestellt: Als Kopfbedeckung tragen sie die phrygische Mütze und sind mit der kurzen, gegürteten Tunika (Chiton), Hosen (Anaxyrides) sowie dem über der Schulter durch eine Agraffe geschlossenen Mantel (Chlamys) gekleidet591. 2. Der jüngere Bildtyp (5. - 8. Jh.): Die Darstellungen des Orients.
a) Neben diesen Typ des Magierbildes, wie es im Westen ausgeformt wurde, tritt im 5. Jahrhundert ein anderer, aus dem Osten stammender Darstellungstyp, der den älteren, westlichen allmählich verdrängt. Zunächst aber lehnen sich die aus dem Orient stammenden oder von dorther beeinflußten Werke noch eng an das hellenistische Vorbild an. So verraten auf dem Huldigungsbild auf der Tür der Kirche Santa Sabina, Rom (5. Jh.), einzig der erhöhte Sitz Marias, die weitere Distanz zu den Magiern und die größere Strenge den östlichen Einfluß596. Deutlicher kommt die orientalische Auffassung auf dem Architrav-Relief von San Marco, Venedig (6. Jh.), zum Ausdruck; denn hier halten die Magier, wie es auf den Östlichen Darstellungen üblich ist, die Geschenke nach dem Vorbild höfischen Zeremoniells auf verhüllten Händen. Jetzt werden auch die beiden vorderen Magier mit Bärten gezeigt, also in Anlehnung an die Auslegung der Kirchenväter als Vertreter der drei Lebensalter dargestellt597. Diese Züge kennzeichnen auch die anderen Darstellungen aus dem Osten. So zeigt z. B. eine Pyxis (6. Jh.) im Bargello, Florenz598, die Magier bärtig und mit verhüllten Händen. Der erste der drei beugt seine Knie vor dem Kinde, das nach seiner Gabe greift. Es ist, wie auch seine Mutter, in Dreiviertelansicht wiedergegeben. Zwischen dieser orientalischen Gruppe der Anhetungsbüder und denen des hellenistischen Typs steht eine Anzahl Medaillen, die wohl vom östlichen Stil beeinflußt sind, die sich aber doch noch eng an das ältere Vorbild anlehnen605 Auf den östlichen Einfluß weist das Erscheinen des über der Magiergruppe schwebenden Engels hin, - auf zwei Stücken ist statt dessen vielleicht auch eine Taube abgebildet. Hier werden die Ankommenden oft mit verhüllten Händen dargestellt, und gelegentlich, wie auf der Medaille aus dem Museo Cristiano, ist die Sitzgruppe im Profil wiedergegeben. Diese Züge erinnern wiederum an die Bilder des hellenistischen Typs. Die Besonderheiten dieser Medaillen deuten allerdings nicht auf einen anderen Typ hin; es sind vielmehr durch Material und Technik bedingte Vereinfachungen, die eine scheinbare Annäherung des östlichen Anbetungsbildes an die hellenistische Formel bewirken.
b) Von diesen Bildern hebt sich eine zweite aus dem Orient stammende Gruppe ab, die sich durch einen anderen Aufbau noch weiter von der szenischen Darstellung entfernt und so das hieratische Element noch starker betont. Das auffälligste Merkmal dieser Werke ist die frontale Abbildung der Gottesmutter und Christi und damit ihre völlige Abwendung von den Magiern. Diese Ausgestaltung ermöglichte zugleich andere Gruppierungen der Figuren um den Thron. Wenn die Zuordnung auch auf den einzelnen Bildern recht unterschiedlich vorgenommen wurde, so ist doch das Streben nach größerer Ausgewogenheit und Symmetrie ein besonderes Kennzeichen dieser Arbeiten. Im übrigen bedienten sich die Künstler derselben dem höfischen Zeremoniell entlehnten Requisiten, die sonst auch auf anderen östlichen Anbetungsbildern erscheinen.
Auf dem Mosaik von Sant' Apollinare Nuovo, Ravenna (um 530) 609, werden die Gottesmutter und Christus in ähnlicher Weise dargestellt wie auf den Ampullen. Doch statt der beiden schwebenden Engel, die dort auf den Stern weisen, stehen hier, in Tunika und Palium gekleidet und mit einem langen Stab in der Hand, vier Engel neben dem Thron, - zwei auf jeder Seite. Sie treten an die Stelle der bewaffneten Leibwache auf dem traditionellen Herrscherbild, sind hier also protectores divini lateris610. Die göttliche Familie wird ihrer maiestas entsprechend durch diese Gruppierung herausgehoben und von den zur Huldigung herbeikommenden Magiern getrennt.
3) Die weitere Entwicklung
In Syrien entstand im 8. Jahrhundert daneben noch eine andere Formel des Magierbildes, dn der die Huldigung der Weisen und die Geburt Jesu zusammengerückt werden. Kennzeichnend für diese wieder mehr am biblischen Bericht als am christologischen Dogma orientierten Darstellungen sind die »Hegende Madonna« und die Felsenhöhle als Schauplatz des Geschehens617. Da diese Ausformung, eine Sonderentwicklung, in keinem direkten Zusammenhang mit den älteren Anbetungsbildern steht, soll sie an dieser Stelle nicht näher untersucht werden.
II. Die ikonologischen Einteilungen der Bildtypen
Die meisten der Autoren, die sich mit den Magierdarstellungen befassen, ordnen die Bilder einzelnen Grundtypen zu und ziehen als entscheidendes Kriterium die Stellung von Mutter und Kind heran620. Ist diese Gruppe im Profil oder in Dreiviertelansicht gegeben, so wird die Darstellung gewöhnlich als ein auf der hellenistischen Formel beruhendes Werk angesehen; ist die Sitzgruppe dagegen frontal gezeigt, so rechnet man sie einer zweiten, der syrischen oder orientalischen Formel zu621. Eine solche Bestimmung, die sich allein an diesem einen ikonographischen Merkmal orientiert, ist ungenau und letztlich auch falsch und irreführend, da sie bedeutendere Züge unberücksichtigt läßt. Hier werden Darstellungen, die einen Engel, Christus als Logos, Maria als Theotokos und höfisches Zeremoniell zeigen, also bildliche Interpretationen des Geschehens und Ausdruck eines christologischen Dogmas sind, mit jenen älteren, naturalistischen Abbildungen gleichgesetzt, sofern sie nur die Jungfrau im Profil oder in Dreiviertelansicht zeigen. Unbeachtet blieben hier alle Elemente, die sich auch auf den sog. syrischen Bildern wiederfinden, auf den Darstellungen also, die man einzig wegen der Frontalansicht der Sitzgruppe als besonderen Typus ansieht. Im Grunde lebt schließlich auch noch in einigen dieser Werke die hellenistische Formel fort; denn bis auf jene Erweiterungen, die das Streben nach Symmetrie erforderte (z. B. auf den Ampullen von Monza die Hirtengruppe und der zweite Engel), entsprechen die älteren Bilder dieses Typs ja in gewissem Umfang noch jenen, die wegen der Dreiviertelansicht der Sitzgruppe noch der hellenistischen Formel zugerechnet werden.
Die kurze Übersicht über die Literatur zu den Anbetungsbildern zeigt, wie sehr die einzelnen kunsthistorischen Untersuchungen bei der Bestimmung der Bildtypen wie auch bei der Benennung der Formel voneinander abweichen. Nach dem oben Ausgeführten (I, 1-2) bietet sich eine Scheidung der älteren Darstellungen - und nur diese stehen hier noch zur Diskussion - in zwei Grundtypen an: Diese Vorstellung steht, wie der Gebrauch der Mittel zeigt, mehr oder weniger deutlich ausgeprägt hinter allen vom Osten beeinflußten Darstellungen, und deshalb ist ihre Zusammenfassung in einer Gruppe (I, 2) gerechtfertigt. Der verschiedenartige Bildaufbau zwingt jedoch zu einer Unterteilung innerhalb dieser Gruppe: Werke, die sich in ihrem Aufbauschema eng an das hellenistische Vorbild anlehnen - die Sitzgruppe am Bildrand wird in Dreiviertelansicht gezeigt - sind dem orientalischen Typ zuzurechnen (s. o. I, 2 a), während jene Darstellungen, die dieses Schema zugunsten eines völlig symmetrischen Bildaufbaus aufgeben - die Sitzgruppe in der Bildmitte ist stets in Frontalansicht wiedergegeben - zum syrischen Typ gehören (s. o. I, ib) 626.
582 Beispiele bei H. Kehrer, Die heiligen drei Könige in Literatur und Kunst, Bd. II (Leipzig, 1909), S. 1-12. Nach G. A. Wellen, Theotokos, S. 27, Anm. 21, zeigen 18 Fresken die Magieranbetung. Das älteste unter ihnen ist, wie Leclercq, »Mages«, Cabrol et Leclercq, Bd. X/i, 994 f, und andere Autoren angeben, das Fresko auf dem Bogen der Capella graeca (2. Jh.) in der Priscilla-Katakombe (Abbildung bei Wellen, Theotokos, S. 21, b). Kehrer, a.a.O., S. nf, datiert dieses Bild in das 4. Jh. und nennt als frühestes Anbetungsbild das Fresko aus der Katakombe S. Pietro e Marcel-lino, 3. Jh. (Abbildung ebd., S. i, Abb. i). Auch "Wellen, a. a. O-, S. 27, Anm. 16, zweifelt die frühe Datierung der Fresken in der Priscilla-Katakombe an. 583 Leclercq, »Mages«, idji f, führt zwei Stücke an: Eine Medaille aus der Sammlung Edmont le Blant und eine andere aus dem Museo Cristiano, Vatikan. Beide gleidien einander bis auf die Ausformung des Sterns (Gestirn bzw. Blütenrosette) in allen Zügen. Abbildungen bei Leclercq, a. a. O., Abb. 7496, und J. Liell, Darstellungen der Jungfrau, S. 287, Abb. 59. 584 Beispiele bei Kehrer, a.a.O., S. 19-20. Nach Wellen, Theotokos, S. 27, Anm. 21, gibt es etwa So Anbetungsbilder auf Sarkophagen. 585 Auf den Fresken sitzt sie immer rechts. Nur auf dem Fresko aus der Katakombe S. Pietro e MarcelHno (s. o.) und auf einem anderen aus der Katakombe der Domi-tilla (Kehrer, a.a.O., S. u, Abb. 10) ist sie zwischen die von beiden Seiten herankommenden Magier gesetzt. Auf den Anbetungsbildern einiger Sarkophage werden Mutter und Kind in den linken Bildteil gerückt; die Magier kommen dann also von rechts herbei. 586Wellen, Theotokos, S.19, nennt als Beispiel für die Dreiviertelansicht das Fresko aus der Priscilla-Katakombe, das Fresko aus der Katakombe S. Pietro e Marcellino (Abbildungen bei Wellen, a.a.O., S. 21, b und S. 31, b) und eine Skulptur auf einem Sarkophag in Castiliscar. Daneben sind aber noch das Fresko aus der Domitllla-Katakombe und weitere Sarkophagskulpturen zu nennen, die die Sitzgruppe in dieser Haltung zeigen. - Auf den zwei Fresken, auf denen die Magier von beiden Seiten herankommen, ist die Dreiviertelansicht eben durch diese Tatsache bedingt. 587Dazu und zum folgenden vgl. Wellen, Theotokos, S. 18 f und S. 27, Anm. 24 und Anm. 27. 588 Zwei Magier zeigen die Fresken aus der Katakombe S. Pietro « MarcelHno (s. o.), Kammer 54 (Leclercq, »Mages«, 997, Abb. 7460) und Kammer 14 (Liell, a.a.O.,S. 242, Abb. 19); vier Magier zeigt das Fresko aus der Domitilla-Katakombe (s.o.). Alle Darstellungen sind vor dem 4. Jh. entstanden. - Auf dem Silberkästchen von San Nazaro, Mailand (4. - 5. Jh.), sind ebenfalls nur zwei Magier abgebildet; doch die Bedeutung des Bildes und die Echtheit des Kästchens sind umstritten. – Sechs Magier (drei auf jeder Seite neben dem Sitz) zeigt eine Vase aus dem Museum Kirchner, Rom (4. Jh.; Kehrer, a.a.O., S. 15, Abb. u). Hier wird die bereits fest gelegte Dreizahl aus Gründen der Symmetrie aufgegeben worden sein. 589 Stehend z.B. auf den oben genannten Medaillen; langsam herankommend z.B. auf den Fresken von S. Pietro e Marcellino und auf vielen Sarkophagen; herbeieilend z. B. auf zwei Sarkophagen aus Ravenna. Vgl. Abb. XXII. 590 G. Vélzin, L'adoration, S. 64, führt einen Sarkophag an, auf dem die Magier bärtig sein sollen. Die Abbildung läßt diesen Schluß nicht ohne weiteres zu. Außerdem ist diese Skulptur schon vom Osten beeinflußt und kann deshalb (gegen Vélzin) nicht in diese Gruppe einbezogen werden. 591 So schon auf den ältesten Fresken; z.B. auf den Darstellungen aus der Katakombe S. Pietro e MarcelHno und der Domitilla-Katakombe. Besonders deutlich wird dieser Zug auf den Sarkophagskulpturen, wo sich die Magier schon durch ihre Kleidung von allen anderen Figuren abheben. 592 Daß das Symbol für den Stern auch auf sonst völlig gleichen Darstellungen in der einen oder anderen Ausformung auftreten kann, zeigen die beiden oben erwähnten Medaillen. Dort steht an der Stelle, an der auf der einen ein Zackenstern erscheint, auf der anderen eine Blütenrosette. 593 Auf einigen Bildern tritt (hinter dem Sitz der Jungfrau) eine weitere Gestalt auf. Nach Wellen, Theotokos, S. i6ß, ist es der Prophet Balaam, eine Figur, die im 6. Jh. durch Joseph ersetzt wird. Andere vertreten die Ansicht, daß es sich in allen Fallen um Joseph handelt. Beispiel: Severa-Epitaph (Liell, Darstellungen der Jungfrau, S. 284, Abb. 57). 594 Bildbeispiele bei Wellen, Theotokos, S. 22. - Mehr oder weniger lose verbunden erscheinen Anbetungs- und Geburtsszene audi auf anderen Darstellungen: Das Kästdien von Werden zeigt neben der Sterndeuterszene auch Geburt und Anbetung. Die Komposition besteht aus drei Einzelbildern; denn alle wesentlichen Elemente (Mutter und Kind, Magier) sind wiederholt, soweit es die Szene erfordert. (Abbildung bei Wellen, a.a.O., S. 53, b). Auf einem Sarkophag im Lateran ist die Anbetungsszene ebenfalls in der üblichen Form wiedergegeben, jedoch fester mit der Geburtsdarstellung verbunden: Hier ist zwar das Kind zweimal (als größerer Junge auf dem Schoß der Mutter und als Wickelkind in der Krippe) abgebildet, die Jungfrau aber fehlt an der Krippe, wo sie bei selbständigen Darstellungen immer zu sehen ist. Völlig zu einem geschlossenen Bilde sind diese Szenen schließlich auf dem Deckelbild des Adelphia-Sarkophages zusammengefügt (Abb. XXI). Bemerkenswert ist hier, daß auf demselben Werk daneben die nichterweiterte Anbetungsszene erscheint, daß also beide Darstellungsweisen von .einer Werkstatt aufgegriffen wurden. - Das reine Anbetungsbild, der unvermischte Typ, ist - wie schon die Fresken beweisen - die älteste Darstellung dieses Themas. 595 Beispiel: Sarkophag aus San Vietale, Ravenna. Abb. XXII 596 Bild bei Kehrer, a. a. O., S. 44, Abb. 30. Vgl. dazu ebd., S. 43~45 597 Vgl. Kehrer, a. a. O-, S. 44. 598Abbildung bei Wellen, Theotokos, S. 81, d; vgl. auch ebd., S. 56 und S. 86 f, Anm. no. 599 Eine ausführliche Liste der Darstellungen mit dem Engel gibt Th. Klauser, »Engel in der Kunst«, Reallexikon für Antike und Christentum, Bd. V, 263 ff. 600 Vgl. Klauser, a. a. O., 129 und J. Michel, »Engel«, ebd., 136 f. 601 Ältestes Denkmal, das den Engel zeigt, ist das Hochrelief im Musee Lavigerie, Kar thago (5. Jh., oström.). Vgl. Wellen, Theotokos, S. 56. - Folgt man Kehrer, a. a. O., S. 59, und Klauser, a. a. O., dann ist der Engel (noch ohne Flügel) schon auf einem älteren Denkmal, auf dem Sarkophag aus San Ambrogio, Mailand, dargestellt. Nach Wellen handelt es sich hier jedoch um den Propheten Balaam. - Dem Relief aus Karthago sind die Huldigungsbilder auf der Maximians-Kathedra verwandt, auf dem Etschmiadsin-DIptychon, auf dem Mosaik im Oratorium Johannes VII. und andere. Beispiele bei Kehrer, a. a. O., S, 65. 602 Vgl. Kehrer, a. a. O., S. 58, mit Literaturnachweisen. 603So zum Beispiel auf dem Magier-Relief des Ratchis-Altars (langob., um 740), San Martino, Cividale. Abb. XXIII a. 604804 Die zum Zeremoniell gehörende Proskynese wird auf diesen Bildern niemals in der vollendeten Form der Prostratio, sondern immer in der milderen Form der (die Proskynese vorbereitenden) Verneigung dargestellt. Vgl. Klauser, a.a.O., S. 303. 605Anzuführen ist eine Agraffe (6. Jh.) aus Achmim-Panopolis (R. Forrer, Die frühchristlichen Alterthümer aus dem Gräberfelde von Achmim-Panopolis (Straßburg, 1893), Taf, XIII/4). Nach H. Kühn, Ipek 15/16, 280, ist das koptische Ägypten, aus dem diese Scheibe stammt, Ursprungsland des Motivs. Vgl. auch Kehrer, a. a. O., S. 64, und Leclercq, »Mages«, 1051; ferner zwei Medaillen (7. Jh.) aus dem germanischen Raum: die Scheibenfibel von Minden a. d. Sauer (Kühn, Ipek, Taf. 107, Abb. 2; J. Baum, La sculpture figttrale, Taf. XVIII/ji) und die Scheibenfibel von Attalens (Baum, a.a.O., Taf. XVIII/50). Kühn, a.a.O., und Baum, a.a.O., S. 82, sehen den Engel auch auf einer Bronzemedaille (6. Jh.) aus dem Museo Cristiano, Vatikan. Nach Leclercq, »Mages«, 1052 f, soll es sich jedoch um eine Taube handeln (Abbildung bei Baum, a.a.O., Taf. XVIII/49). Daneben nennt Leclercq noch eine zweite Medaille aus dem Museum im Vatikan, die eine Taube zeigen soll (Nachzeichnung bei Leclercq, »Amulettes«, Cabrol et Leclercq, Bd. I, 1830, Abb. 498). 606Archäologisches Museum Istanbul. Abbildung bei Kehrer, a. a. O., S. 60 f, Abb. 44 und 45. Vgl. dazu Wellen, Theotokos, S. 57 f; Klauser, »Engel in der Kunst«, 267 f. 607Abb. XXIII b. Dazu Kehrer, a. a. O., S. 48-50, Abb. 31-33. 608Auf einer anderen Ampulle halten die Engel ein Medaillon. - Bemerkenswert ist bei dem oben beschriebenen Stück die griech. Bildinschrift MATOL Während die bekanntere Gruppe dadurch näher bezeichnet wird, bleibt die weniger vertraute, die der Hirten, ungenannt. 609Abb. XXIV. Vgl. Kehrer, a. a. O., S. 50 f und S. 61. 610Zu der Rolle der Engel auf solchen Bildern vgi. Klauser »Engel in der Kunst«, 299 ff. 611Beispiele: Elfenbeinrelief aus der Sammlung Crawford, London (Kehrer, a.a.O., S. 52, Abb. 36); Elfenbeinrelief im Britischen Museum (Kehrer, a.a.O., S. 52, Abb. 37). Vgl. Abb. XXV. Verwandte Kompositionen sind bei Kehrer, a.a.O., S. 53 und 55 aufgeführt. 612 Auf dem Relief aus der Sammlung Crawford steht statt dessen ein Muschelbaldachin. 613Vgl. dazu K. Heussi, Kompendium der Kirchengeschichte (Berlin, 11i96j), § 34, d-k. 614Vgl. Wellen, Theotokos, S. 94 und Abb. S. 106 u. S. 131, b (Detail). 615Die Magier erweisen dem Gottessohn auf ähnliche Art ihre Huldigung wie die Abgesandten fremder Völker dem Kaiser. Vgl. dazu Abb. XXVI. 616So z. B. das Mosaik aus Sant'Apollinare Nuovo, Ravenna; Abb. XXIV. 617 Dazu siehe Kehrer, a.a.O., S. 84 ff mit Bildbeispielen; ferner Wellen, Theotokos, S. 50 f (zur Geburtsszene). 618 Dazu s. Kehrer, a. a. O-, S. 103 ff, mit zahlreichen Bildbeispielen. 619Die Hand ist dort, wie auf dem Magierbild des Franks Casket, unverhältnismäßig groß dargestellt. 620 So z.B.: E. Male, L'art religieux du Xllf siede en France. Etüde sur les origines de Ticonographie du moyen äge (Paris, 1924), S. 64; K. Künstle, Ikonographie der christlichen Kunst, Bd. I (Freibung, 1928), S. 354 f; L. Reau, Iconographie de l' an Chretien, Bd. II/2, S. 237. Ebenso auch P.W. Souers, Harvard Stttdies, 19, 251. 621Als Prototyp für diese Formel werden die syrischen Ampullen von Monza (vgl. Abb. XXIII b) angesehen, und so spricht man oft von der »syrischen Formel«. 622Theotokos, S. 55 623Kehrer, a. a. O. Diese Unterteilung bestimmt den Aufbau und die Zusammenstellung des ganzen Bandes. 624 Acht der elf Typen sind Varianten der hellenistischen Formel. 625 L'adoration, S. 39 ff und S. 78 ff. 626 Die gebräuchlichen Bezeichnungen »orientalisch« und »syrisch« werden hier beibehalen, wenn sie auch ungenau sind; denn Ursprungsland beider Formeln ist vermutlich Syrien. Zutreffender wären Begriffe wie »erster orientalischer Typ«, »zweiter orientalischer Typ« oder »erster syrischer Typ«, »zweiter syrischer Typ«. |
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